Fachinformation
31.03.2022 Fachbereich Kinder / Jugend / Familie, Fachbereich Migration, Region Unterfranken, Bildung, Frauen und Mädchen, Kinder und Jugend, Migration und Flucht

Respekt gegen Rassismus

Alle Menschen sind „frei und gleich geboren“. Doch die Realität in Deutschland sieht für viele Menschen leider anders aus. Sie werden beleidigt, rassistisch diskriminiert und ausgegrenzt. Und mit den wachsenden rechtsradikalen Tendenzen in unserer Gesellschaft wächst auch rassistisches Gedankengut.
Um dem entgegen zu treten, muss Rassismus erkannt und beim Namen genannt werden. So stehen auch die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2022 unter dem Motto „Haltung zeigen“.

Der Paritätische in Bayern hat sich klar und öffentlich gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus positioniert. Und mit ihm seine Mitarbeiter*innen im Verband, in den Einrichtungen und Diensten und in seinen Mitgliedsorganisationen. Mit Toleranz, Offenheit und dem Abbau von Vorurteilen wird hier an vielen Stellen dem Rassismus entgegengetreten.

Das paritätische Projekt „Respekt Coaches“ in Unterfranken setzt an genau dieser Stelle an – gegen Rassismus, Extremismus, Menschenfeindlichkeit –, indem sie Schüler*innen den Wert unserer vielfältigen Gesellschaft vermittelt. In speziellen Gesprächsrunden, Theatergruppen und Workshops im Umfeld der Schule erweitern die Jugendlichen ihren Blickwinkel und lernen unterschiedliche Weltanschauungen und Lebensweisen besser verstehen.

Wir haben die „Respekt Coaches“, Verena Meisel, Johanna Drescher und Patrick Möhler nach ihren Erfahrungen mit Rassismus gefragt, und nach ihrer Motivation, dem – auch durch ihre Arbeit – entgegen zu treten.

Warum seid Ihr gegen Rassismus?

Für Leid oder Schaden, der aus rassistischen Motiven heraus entsteht, gibt es keine moralische Rechtfertigung. Diese Erkenntnis ist auch in Artikel 3 unseres Grundgesetzes verankert. Über Rassismus kann es keine geteilte Meinung geben – Rassismus ist in jeder Form verwerflich.  

Habt Ihr schon einmal Rassismus erlebt? Wie hat sich dieses Erlebnis angefühlt?

Berichte von rassistisch motivierten Handlungen lassen uns rat- und fassungslos zurück. Man kann sich nicht ausmalen, wie sich diese spezifische Form von Gewalt für die Betroffenen anfühlen muss. Als weiße Person ist man nicht direkt von rassistischer Diskriminierung betroffen. Unsere allgemeine Fähigkeit zu Empathie und die Auseinandersetzung mit rassistischen Erfahrungen von Betroffenen lässt uns für eine, von Rassismus befreite, Welt solidarisch werden.
Wichtig ist es, wirklich aufmerksam zu sein, zuzuhören und verletzende Erlebnisse von Betroffenen anzuerkennen, ohne zu relativieren. Das hilft, sensibler zu werden und den eigenen Blick zu schärfen.

Was tut Ihr selbst – neben Eurer Arbeit als Respekt Coaches – gegen Rassismus?

Gegen Rassismus zu sein, bedeutet sich aktiv mit Rassismus auseinanderzusetzen. Das beinhaltet zum einen, Betroffenen zuzuhören und sie ernst zu nehmen. Zum andern bedeutet es aber auch, den Blick nach innen zu richten und sensibel für die eigenen rassistischen Stereotypen, Gedanken und Bilder zu werden.
Diese gilt es Stück für Stück zu erkennen, kritisch zu reflektieren und dadurch schließlich abzubauen. Nur so können wir nachhaltig zu einem diskriminierungsfrei(er)en Miteinander kommen.

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Verantwortlich:
Kathrin Speck, BV Unterfranken, Geschäftsführung