Veranstaltung
29.09.2025

Aktionstage JMD|MBE|Respekt Coaches

Die Aktionswoche findet statt in der Zeit vom 29.09. bis 02.10.2025, um auf die wichtige Arbeit der Jugendmigrationsdienste (JMD) und der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) aufmerksam zu machen und politische sowie gesellschaftliche Unterstützung einzufordern.

Der Paritätische in Unterfranken führt hierzu in diesem Jahr eine Postkartenaktion durch. Klient*innen der Migrationsberatung füllen die beigefügte Postkarte aus und diese werden dann in der Aktionswoche an Politiker*innen verschickt.

Die Jugendmigrationsdienste und Migrationsberatungen für erwachsene Zugewanderte leisten tagtäglich einen unverzichtbaren Beitrag zur Integration, Teilhabe und Zukunftssicherung zugewanderter Menschen. Die Dienste begleiten sie individuell auf ihrem Weg in Schule, Ausbildung, Beruf und Gesellschaft. Doch diese engagierte Arbeit steht zunehmend unter Druck – trotz wachsender Nachfrage, wachsender Herausforderungen und wachsender Verantwortung.

Das Programm JMD Respekt Coaches erweitert seit 2018 die JMD-Arbeit um politische Jugendbildung an Schulen. Mit präventiven Gruppenangeboten fördert das Angebot Respekt, Toleranz und das Demokratieverständnis junger Menschen.

Warum JMD und MBE für unsere Gesellschaft unverzichtbar sind:

JMD und MBE öffnen Türen: Sie helfen jungen Menschen und Erwachsenen mit und ohne Migrationsbiografie, sich in einer neuen Gesellschaft zurechtzufinden – mit individueller Beratung, konkreter Hilfe und niedrigschwelligen Angeboten.

Sie fördern demokratische Teilhabe: Wer Orientierung, Sprache, Bildung und soziale Sicherheit findet, kann sich aktiv in unsere Gesellschaft einbringen und demokratische Werte mittragen.

Sie schaffen Zukunftsperspektiven: JMD und MBE unterstützen Menschen dabei, ihre Talente zu entfalten – in Ausbildung, Beruf, Ehrenamt und öffentlichem Leben.

Sie verhindern gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgekosten: Wenn Integration scheitert, verliert unsere Gesellschaft wertvolle Fachkräfte, Potenziale und sozialen Zusammenhalt.

  • Mehr als 136.000 junge Menschen nutzten allein 2024 die Angebote der JMD. Die Ratsuchenden kamen aus über 180 Herkunftsländern, vorrangig aus Syrien, der Ukraine und Afghanistan.
  • 304.269 Beratungsfälle gab es im Jahr 2024 bei der MBE wobei 239.757 Menschen mitberaten wurden.
  • Mehr als 620.000 Schüler*innen haben seit Beginn des Programms Respekt Coaches an rund 15.000 Gruppenangeboten teilgenommen.
  • Ein Drittel der JMD-Fachkräfte hat selbst Migrationserfahrung – und trägt dadurch entscheidend zur interkulturellen Kompetenz und nachhaltigen Integration bei.

Unsere Forderungen im Überblick:

1. Wachsenden Bedarf auffangen – Beratung ausbauen statt einschränken

Die derzeitige Finanzierung deckt nicht einmal die gestiegenen Personal- und Sachkosten ab. Ohne sofortige Anpassung der Mittel stehen zentrale Leistungen auf dem Spiel.

Die Zahl der Ratsuchenden wächst überdies stetig, ebenso die Komplexität der Anliegen. Immer mehr junge Menschen benötigen intensive Begleitung. Das Personal kommt an seine Grenzen.

  • Seit 2022 ist die Zahl der Ratsuchenden um 13 Prozent gestiegen. Gleichzeitig stagnieren die zur Verfügung stehenden Mittel.

Wir fordern: 73 Mio. Euro für die JMD und 82 Mio. Euro für die MBE, um die deutlich gestiegenen Kosten für die Träger (Personal, Sachkosten) aufzufangen und weiteren Abbau von Personal zu verhindern.

2. Dynamische Anpassung – Förderung dauerhaft und bedarfsorientiert gestalten

Es braucht verlässliche, langfristige Strukturen – keine kurzfristigen Projektförderungen. Eine dynamische Anpassung des Fördervolumens an die jährlichen Bedarfe ist notwendig, um die Kontinuität der Arbeit sicherzustellen und zukunftsfähige Angebote zu ermöglichen.

Wir fordern: Eine gesetzlich verankerte, jährlich dynamisierte Finanzierung entlang der KJP-Festbeträge – dauerhaft und anpassungsfähig.

3. Förderstrukturen verbessern – Umsetzung sichern

Wir fordern nicht nur mehr Geld, sondern auch bessere Förderbedingungen. Denn zu oft scheitern gute Ideen und bedarfsgerechte Projekte an bürokratischen Hürden, knappen Fristen oder kurzfristigen Projektförderungen.

Wir fordern: Verlässliche Förderzeiträume, die Planungssicherheit bieten sowie eine dauerhafte Absicherung des Programms Respekt Coaches.

Jetzt nicht nachlassen – sondern handeln!

In einer Zeit, in der demokratische Werte unter Druck stehen, in der Fachkräfte fehlen und in der (junge) Menschen nach Halt und Perspektive suchen, dürfen wir unsere Integrationsstrukturen nicht schwächen – wir müssen sie stärken.

Integration ist ein Gewinn für alle – und kostet weniger als ihr Scheitern.

Dateien:
Postkarte_C6.pdf

Kontakt

Eva Mäuser
0931 3540119

Details

Paritätischer Wohlfahrtsverband

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